Kritik zum Werk "Die Legende vom heiligen Trinker "

Die Legende vom heiligen Trinker ist ein Werk des österreichischen Schriftstellers Joseph Roth, das sich durch seine tiefgründige und einfühlsame Darstellung der menschlichen Natur auszeichnet. Das 1939 erschienene Buch ist nicht nur ein literarisches Meisterwerk, sondern auch ein Lehrstück über Alkoholmissbrauch, Obdachlosigkeit und Geld. Das Buch umfasst knappe 68 Seiten und diese sind in 15 Kapitel unterteilt.


Die Erzählweise von Joseph Roth ist poetisch und sehr biblisch, was dazu beiträgt, die Atmosphäre von Paris und die Gefühle und Gedanken von Andreas eindrucksvoll darzustellen. Vor allem die dunkle Welt von Paris wird dargestellt. Zum Beispiel die Obdachlosen, unter den Brücken, in den Bars usw. Die Stadt Paris selbst wird fast zu einer eigenständigen Figur in der Geschichte und Roth vermittelt eindrucksvoll die Gegensätze zwischen Glanz und Elend, Schönheit und Verfall. Der Reichtum mit dem Geld und die Armut mit dem Leben unter der Brücke.

In «Die Legende vom heiligen Trinker» geht es um einen Obdachlosen namens Andreas. Die Geschichte spielt in Paris. Eines Tages kam ein älterer Mann vorbei und gab Andreas Geld, weil er selbst genug hatte. (S.7-9) Andreas schuldete aber einer heiligen Therese Geld. (S.10-11) Mit diesem Geld kann er sich ein bürgerliches Leben leisten, aber er nimmt diese Chance mit Demut und einer gewissen Naivität an. Einmal ging er kurz arbeiten, aber sein ganzes Trinkgeld vertrank er an einem Abend. (S. 21–23) Außerdem findet er immer wieder neues Geld oder bekommt es. (7–9, 21–23, 38–39 u.a.) Roth zeichnet Andreas als einen Menschen, der von seinem Schicksal gezeichnet ist, aber dennoch versucht, das Beste aus seiner Situation zu machen. Man kann sich in die Figur des Andreas einfühlen.


Ein sehr zentrales Thema ist der Alkohol. Andreas ist Alkoholiker und sein ständiger Kampf gegen die Sucht ist ein wichtiger Bestandteil der Handlung. Roth zeigt eindringlich die zerstörerische Kraft des Alkohols, aber auch die Trostlosigkeit und Einsamkeit, die Andreas ohne Alkohol erlebt. Als Roth «Die Legende vom heiligen Trinker» schrieb, litt er selbst unter einem Alkoholproblem. "Die Legende vom heiligen Trinker" ist Joseph Roths letztes Werk vor seinem Tod und er bezeichnete das Buch als sein Testament".
Die Suche nach Erlösung und die Bedeutung des Glaubens sind weitere wichtige Themen des Buches. Zudem der Glaube an das Wunder.

Andreas trägt eine tiefe spirituelle Sehnsucht in sich, und seine Bemühungen um moralische Wiedergutmachung sind berührend und authentisch: Bis zum Ende des Buches schuldet er der heiligen Therese Geld. Er ging immer wieder zur Kapelle, aber immer wieder kam ihm etwas dazwischen, und so konnte er seine Schulden nie begleichen.
„Die Legende vom heiligen Trinker“ ist nicht gerade eine spannende Geschichte. Dennoch gibt es viele Stellen in Werk, die zum Weiterlesen anregen, z.B. möchte man wissen, ob er es schafft, das Geld der heiligen Therese zurückzugeben oder ob er aus seiner Alkoholsucht herauskommt und sein Leben wieder in den Griff bekommt. Es gibt viele Fragen, die man sich während der Lektüre stellt, und am Ende bleiben einige Fragen offen.


Joseph Roth gelingt es nicht so gut, die Personen zu beschreiben oder einen Einblick in ihre Gefühle zu geben. Über den Hauptcharakter „Andreas“ erfährt man nicht viel beziehungsweise man kann nie richtig sagen, was er fühlt oder was er denkt. Man kennt von allen gerade mal den Namen. Aber man weiß nie, was die Personen fühlen oder denken. Die Personen werden mit ihrer Körperform oder ihrem Alter beschrieben, was ich persönlich nicht sehr aussagekräftig finde. Generell ist das Buch eher ein „Aktionsbuch“, d.h. es sind nicht so viele Beschreibungen drin.


Ich denke, das Ende gibt den Lesern viel Stoff zum Nachdenken. (Letzte Zeile des Buches). Von dieser Stelle auch kann man gute Interpretationen ziehen. Es soll eine Nachricht an die Leser geben. Damit man sich eventuell auch in solche Menschen hineinversetzen kann. Damit, wenn man selber ein Alkoholproblem hat, man dieses Verhalten überdenkt. Zudem zeigt es auch, dass der Alkohol wirklich gefährlich sein kann, wenn man nicht aufpasst. 


Das Buch richtet sich vor allem an Leute, die sich für kurze und einseitige Kurzgeschichten interessieren. Das Buch bietet nicht viel Inhalt (es ist immer dasselbe) und Informationen. Aber das Buch lässt viel Raum für verschiedene Interpretationen und die Botschaft des Buches ist auch nicht klar. Man kann lange über das Buch diskutieren. Man kann sich seine eigene Meinung und Aussage über das Buch bilden.